Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Politische Ökonomie: Die klassische Politische Ökonomie, die von Adam Smith, David Ricardo und Karl Marx begründet wurde, befasste sich insbesondere mit der Verteilung von Einkommen und Vermögen, der Rolle des Staates in der Wirtschaft und den Auswirkungen des Wirtschaftswachstums auf die Gesellschaft. Siehe auch Wirtschaft, A. Smith, D. Ricardo, K. Marx.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Politische Ökonomie – Lexikon der Argumente

III 19
Politische Ökonomie/Habermas: Sie Politische Ökonomie ist im 18. Jahrhundert in Konkurrenz zum rationalen Naturrecht getreten und hat die Eigenständigkeit eines über Funktionen, nicht primär über Normen zusammengehaltenen Handlungssystems herausgearbeitet.(1)
>Handlungssysteme
, >Ökonomie.
IV 276
Politische Ökonomie/Naturrecht/Habermas: Während die modernen Naturrechtslehren gegenüber dem rational konstruierten Staat die Eigengesetzlichkeit einer funktional stabilisierten bürgerlichen Gesellschaft vernachlässigen konnten, bemühten sich die Klassiker der Politischen Ökonomie um den Nachweis, dass die Systemimperative grundsätzlich mit den Grundnormen eines Freiheit und Gerechtigkeit garantierenden Gemeinwesens harmonieren.
>Gerechtigkeit, >Gemeinschaft, >Freiheit.
MarxVsPolitische Ökonomie/Habermas: In der Form einer Kritik der Politischen Ökonomie hat Marx diese praktisch folgenreiche Illusion zerstört; er hat gezeigt, dass die Gesetze der kapitalistischen Warenproduktion die latente Funktion haben, eine Klassenstruktur aufrechtzuerhalten, die den bürgerlichen Idealen Hohn spricht.
Die Lebenswelt der kapitalistischen Trägerschichten die sich im rationalen Naturrecht, überhaupt in den Idealen der bürgerlichen Kultur auslegt, entwertet Marx zum soziokulturellen Überbau. Mit dem Bild von Basis und Überbau bringt er auch die methodische Forderung zum Ausdruck, die Binnenperspektive der Lebenswelt gegen eine Beobachterperspektive einzutauschen, aus der die a tergo auf die bürgerliche Lebenswelt einwirkenden Systemimperative der verselbständigten Ökonomie erfasst werden können. Erst in einer sozialistischen Gesellschaft könnte, Marx zufolge, der Bann, den das System über die Lebenswelt verhängt, gebrochen, könnte die Abhängigkeit des Überbaus von der Basis aufgelöst werden.
>K. Marx, >Marxismus/Habermas.


1. F. Jonas, Was heißt ökonomische Theorie? In: Schmollers, Jb, 78, 1958; H. Neuendorff, Der Begriff des Interesses, Frankfurt, 1973.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Send Link
> Gegenargumente gegen Habermas
> Gegenargumente zu Politische Ökonomie ...

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z